Das vom Bauträger SPHERA geplante Bauprojekt auf der Hungerburg (Gramartstraße 20) scheiterte in der ersten geplanten Gigantomanie am frischen Wind in der Innsbrucker Stadtregierung- die TT berichtete (Archivbeitrag vom 20.03. 2013). Auf einem Grundstück oberhalb der Gramartstraße sollte ein Riesenbauprojekt entstehen mit 17 Wohneinheiten. Das Pikante aber wären 2 unterirdische Geschoße- ebenfalls Wohneinheiten!

Die Anrainer und der Verein (Leserbrief TT vom 20.03.2013) intervenierten schlussendlich leider ergebnislos gegen dieses Megaprojekt. In leicht "abgespeckter" Version wird nun doch gebaut- ökonomisch legitimiert und unter Ausnutzung aller Interpretationsspielräume sogar rechtens.

Der zuständige Stadtrat Gerhard Fritz (Grüne) wies auf mehrere Mängel des Vorprojektes hin. So wäre einmal die Versickerung des Regenwassers auf eigenem Grund unmöglich! Dies müsste dann gedrosselt direkt in den Kanal eingeleitet werden.

Weiters "interesssant" ist die in der Neufassung des TROG (Tiroler Raumordnungsgesetzes) neu definierte Nutzflächendichte- Beschränkung. Hier trat mit 1. Juli 2011 die neueste Fassung des TROG in Konkurrenz mit der aus dem Jahre 2001- und gibt SPHERA juristisch gesehen Recht. Der Bauträger reichte sein Projekt interessanterweise nämlich wenige Tage vor Inkrafttretung des TROG Neu ein, genau am 22. Juni 2011.

SPHERA bezeichnet die Intention der Errichtung der Siedlung mit dem Wunsche,

„attraktiven Wohnraum für Familien im schönen Stadtteil Hungerburg zu schaffen."

(Zitat Hr.  Hannes Travisan, einer der beiden Sphera-Geschäftsführer in der TT vom 20.03.2013).

Wir als Verein begrüßen die lobenswerte Philosophie des Bauträgers!

Es freut uns, dass der Stadtteil Hungerburg vor allem für Familien als Lebensraum attraktiv gemacht werden soll! Neue Bewohner werden immer als Gewinn gesehen und sind willkommen!

Die Frage der Finanzierbarkeit dieses familienfreundlichen Wohnraumes sei dahingestellt. Ebenso die unumstößliche Tatsache, dass im harten Baugewerbe natürlich -

"die Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielt, ist angesichts der hohen Kosten für den Erwerb von Bauland legitim.“   (Zitat s.o. TT vom 20.03.2013).

Die Hungerburg zieht als Erholungsraum unbestreitbar auf Grund  der guten Luft und der sonnigen Lage Besucher aus Nah und Fern an- so soll es auch bleiben. Die Attraktivität für Familien als Lebensraum ist daher unbestreitbar.

Es sei aber hier die Frage an Kaufinteressenten erlaubt, wie denn die Möglichkeit der Lukrierung eben dieser guten Luft und Sonne durch "Lichtatrien" in den sich direkt in der Erde befindlichen Wohngeschoßen stattfände.

Erneut hier der Verweis auf die Intention unseres Vereines, Wohnraumschaffung nicht verhindern zu wollen- in diesem Falle das Bauprojekt Gramartstraße 20 ( im Volksmunde mittlerweile "Projekt Hobbingen" genannt). Wir verwehren uns aber der zwar ökonomisch legitimen Vorgangsweise der Profitmaximierung!

Die Stadt ist gefordert, hier auf die Stadtbevölkerung Rücksicht zu nehmen und:

- Berücksichtigung der Lebensqualität der betroffenen Anrainer

- ein Konzept der aktuellen Situation entsprechend zu präsentieren

- dem Zusammenhang zwischen überproportionaler Verbauung= mehr Individualverkehr= Totalchaos Höttinger Gasse/Schneeburggasse/Riedgasse uvm. zu erkennen und nicht negativ zu verstärken

Dass in der Stadt- wie gesagt politisch ein neuer Wind weht -ist ein Labsal für die Hungerburg!