"Nicht nur die Anrainer des angesprochenen Bauprojekts fühlen sich von der Politik verraten. Viele Hungerburgerinnen und Hungerburger können es nicht fassen, was mit ihrem Stadtteil passiert!


Da wird eine bunkerähnliche Wohnanlage nach der anderen von der Stadtverwaltung durchgewinkt und errichtet. Es geht die "Pest der Anlegerwohnungen" um auf der Hungerburg (nicht nur da!). Dagegen haben es private Bauherren schwer, ihre Wünsche genehmigt zu bekommen.

Einige Bauträger, die auf reine Profitmaximierung aus sind, schaffen es, die effektive Wohnfläche fast zu verdoppeln. Dabei werden alle Register gezogen: Geschosse werden eingeschüttet, Bauhöhen und Grenzlinien werden nicht eingehalten, essentielle Bauteile (wie z.B. Auf- und Eingänge) werden als untergeordnete Bauteile deklariert und fallen damit nicht unter die Baudichte, ganze Wohnungen werden als Lagerräume definiert und damit verschleiert. Mit den Anrainern wird erst gar nicht geredet.

Junge Familien haben es dagegen schwer, gegen die Übermacht gewisser Bauträger ein Grundstück zu erwerben.

Sie werden ausgebootet, da Bauträger angesichts der ihnen erlaubten Verdichtung ganz andere (höhere) Preise für den Baugrund bezahlen können. Warum wird den Spekulanten und Profitmaximierern seitens der Stadt kein Einhalt geboten? Allein wirtschaftliche Partikulärinteressen dominieren derzeit die Stadtplanung in Innsbruck, mit irreparablen Folgen für das Naherholungsgebiet Hungerburg.

An die Höttinger, die den stark erhöhten Verkehr verkraften müssen, wird sowieso nicht gedacht.

Hanns-Christoph Nägerl, Obmann der Initiative "Baukultur und Lebensraum Hungerburg"

Anmerkung: Leider wurde der Leserbrief von der Redaktion um die fettgedruckten und unterstrichenen Sätze gekürzt.

Der Verein legt ausdrücklichen Wert auf Anmerkungen:

  • der Verein will  keineswegs der Zuzug von "Neu- Hungerburgern" behindern.
  • Es muss einfach Schluss sein mit Gummiparagraphen, die solch negative Auswirkungen auf Alle ermöglichen!
  • Ausräumung von Missverständnissen einiger Leser sowohl des TT Berichtes, als auch des Leserbriefes; diese glauben, die Hungerburger Bevölkerung wohnte schlicht unisono in Villen mit Großgärten und verteidige nur deren Privilegien gegenüber Anderen...
  • Ein weiterer Irtum ist jener, dass solch angekreidete verdichtete Großvorhaben keineswegs die Möglichkeit von erschwinglichen Wohnraum für "Normalverdiener" schaffen, sondern zum Großteil reine Anlegerobjekte werden!